Unterregionen der Loire

Anjou

Früher war die Unterregion Anjou berühmt für seine Weißweine. Diese nennen sich Anjou Blanc.

Die Rotweine aus der Anjou gewinnen auch immer mehr und mehr an Markt, aber in erster Linie sind es heute die leckeren und saftigen Roséweine. Die Region Anjou verdankt ihren Namen in erster Linie der guten Roséweine.

Jedoch steht die Region Anjou nicht ausschließlich für ihre Roséweine, sondern es gibt selbstverständlich die volle Bandbreite von trocken bis lieblich.

Die Region erstreckt sich über etwa 12.000 Hektar Reben. Ca. 6.000 Hektar werden davon für die Erzeugung von Roséweinen benötigt.

Chinon

Die Weinbauregion Chinon liegt im Südwesten von der Touraine. Die Appellation Chinon umfasst ca. 2.000 Hektar und ist nach der Mittelalterlichen Stadt Chinon benannt. Die Weine aus Chinon gelten bei Kennern als wahre Schätze.

In dieser Region werden sowohl Weißweine, Roséweine und Rotweine erzeugt. In Chinon liegt der Schwerpunkt nicht wie in Anjou auf Roséweine, sonder in Chinon sind die Rotwein-Experten zuhause.

Der Rotwein aus Chinon wird fast ausschließlich aus Cabernet Franc gekeltert, sowie auch aus Cabernet Sauvignon. Allerdings macht die Rebsorte nur einen Anteil von ca. 10% aus. Dieselben Rebsorten sind auch für die Roséweine zugelassen.

Die Rotweine aus Chinon werden in der Regel alle in Holzfäßern ausgebaut, damit die guten Jahrgänge sehr lange lagerfähig sind. Für die Weißweine in der Region Chinon wird die Rebsorte Chenin Blanc verwendet.

Die Böden in der Region Chinon

Die Region Chinon liegt in einem Gebiet, was früher oft überschwemmt wurde von den Flüssen Loire und Vienne. Daher sind in die Böden dort sehr sandig. Außer in den höheren Gebieten und in den Hanglagen bestehen die Böden viel aus Kalkstein und Tuffstein.

Coteaux du Layon

Rotwein
Rotwein-reif

Die Appellation Coteaux du Layon gehört auch zu der Region Loire, aber das auch erst jetzt seit den 70er Jahren. Im Jahr 1950 wurde die Region dafür klassifiziert. Benannt wurde die Region nach einem Nebenfluss der Loire. Dieser trägt den Namen Layon.

Die Region Coteaux du Layon ist bekannt für seine halbtrockenen und süßen Weißweine, die aus edelfaulen Trauben gekeltert werden. Für diese Region ist nur eine Weißwein Rebsorte zugelassen. Dabei handelt es sich um die Rebsorte Chenin Blanc, die hier auch Pineau de la Loire genannt wird.

Wenn der Chenin Blanc edel süß ausgebaut wird, lässt er sich bei guten Bedingungen problemlos 20-25 Jahre lagern. Wenn es mal wieder einen Jahrhundert Jahrgang gibt, kann er auch ruhig eine doppelt so lange Lagerung vertragen.

Am Layon bildet sich gerne im Herbst Nebel, was perfekt ist für die Erzeugung von Süßweinen und Beerenauslesen. Der Nebel mit seiner feuchte sorgt für Edelfäule an den Trauben. Diese nennt man auch: Botrytis cinera.

Aufgrund seiner klimatischen Bedingung gibt es die Tradition für die Erzeugung von Süßweinen schon sehr lange. Die Tradition ist sogar bis ins Mittelalter zurück zu führen, denn zu dieser Zeit war die Region schon bekannt für seine süßen Weine.

Haut-Poitou

Die Region hat ihren Namen von der Stadt Poitiers und umfasst derzeit eine gesamt Rebfläche von 8.000 Hektar und besitzt seit dem Jahr 2010 erst den Status einer AOC. Haut-Poitou hätten den Status der AOC schon länger bekommen können, jedoch haben sie sich geweigert, da sie somit eine größere Sortenvielfalt hatten und diese auch spielten.

Die Region Haut-Poitou bietet sowohl Weißweine, Roséweine und Rotweine. Die Rotweine werden nur trocken ausgebaut. Zu dem Rotweinsegment gehören folgende Rebsorten:

  • Pinot Noir
  • Gamay
  • Merlot
  • Malbec
  • Cabernet Franc
  • Cabernet Sauvignon
  • Gamay de Chaudenay & Grolleau

In der Regel sind die Rotweine alle leuchtend rubinrot, sehr fruchtig und möchten auch jung getrunken werden, da Sie keine hohe Lagerfähigkeit haben. Hier wird auch ein kleiner Teil an Roséweinen hergestellt, aus denselben Rebsorten wie die Rotweine.

In der Region werden folgende Rebsorten für den Anbau/Ausbau der Weißweine genommen:

  • Sauvignon Blanc
  • Chardonnay
  • Pinot Blanc
  • Chenin Blanc

Der Hauptakteur hier ist auch die Rebsorte Chenin Blanc, denn in den Cuvée’s der Weißweine aus der Region ist immer zu 80% mind. die Rebsorte Chenin Blanc enthalten. Von der Farbe sind die Weißweine in der Regel strohgelb und sehen immer ein wenig reifer aus. Wer die Weine dann einmal im Glas hat, merkt schnell wie sie mit ihrem fruchtigen Bukett überzeugen. Nicht nur im eigenen Land waren diese Weine beliebt, sondern schon im Mittelalter wusste man diese Weine in England sehr zu schätzen. Zu der damaligen Zeit waren die Weine dort sogar teilweise bekannter als Weine aus Bordeaux.

Mentou-Salon

Region Menetou-Salon ist mit einer Rebfläche von 500 Hektar recht klein. Die Region liegt unterhalb der Region Sancerre und zu Ihr gehören insgesamt nur 9 Weinbaugemeinden in Zentralfrankreich.

Das besondere hier an der Region ist, dass die Weine sortenrein gekeltert werden. Hier hält man es sehr übersichtig und unkompliziert. Die Weißweine aus dier Appellation werden erzeugt aus 100% Sauvignon Blanc, deshalb sind die Weine alle in der Regel recht würzig mit einem sehr frischen Charakter. Für die Roséweine und Rotweine nimmt man ausschließlich die Rebsorte Pinot Noir, diese sind daher fruchtig und sehr delikat.

Da der Pinot Noir aus dieser Region relativ leicht ist, empfiehlt es sich, dass dieser leicht abgekühlt bei einer Temperatur von ca. 12° getrunken werden kann.

Klima und Böden

Die Reben wachsen ähnlich wie im Sancerre auf einem sehr kalkhaltigem Boden, dieser verleiht den Weinen die Würze und die Frische. Das Klima hier hat sehr mikroklimatische Abweichungen, dass heißt, das die Weine hier sehr stark geprägt sind vom Terroir der Böden.

Die Weine aus dieser Region stehen ein wenig im Schatten von Weinen aus der Nachbar Region Sancerre von Winzern mit sehr großem Namen.

Muscadet

Im Westen von Frankreich, an der Antlantikküste befindet sich die 13.000 Hektar große Appellation Muscadet. Im Muscadet gibt es überwiegend trockene Weißweine aus der Rebsorte Melon de Bourgogne, die hier aber Muscadet heißt. Die Weinbautradition fand hier schon zu Zeiten der Römer auch statt. Früher gab es nicht nur guten Weißwein, sondern auch guten Rotwein. Allerdings gab es im Jahr 1709 einen ganzen schlimmen Frost, wo viele Weingärten zerstört wurden und komplett neu bestockt werden mussten. Die Folge davon war, dass sich die weiße Rebsorte Melon de Bourgogne ausgebreitet hatte und die Rotweine dadurch verdrängt worden sind.

1937 wurde der Bereich als AC eingestuft und bei der Namenssuche fiel die Wahl schnell auf die beheimatete und bekannteste Rebsorte. Die rund 13.000 Hektar Rebland erstrecken sich nahezu über das gesamte Departement Loire-Atlantique.

4 verschiedene Appellationen

  • Muscadet – Dieser Bereich für sich allein gilt für die einfacheren Weine der Region.
  • Muscadet-Coteaux de la Loire –  Mit nur etwa 250 Hektar der kleinste Subbereich, der für sehr würzige Weine bekannt ist.
  • Muscadet-Côtes de Grand Lieu – Am linken Flussufer liegt dieser gut 300 Hektar umfassende Anbaubereich.
  • Muscadet Sèvre et Maine – Größter und bekanntester Anbaubereich, in dem die besten Qualitäten der gesamten Region erzeugt werden.

Strenge Vorgaben im Muscadet

  • Der Weißwein darf nur auf der Hefe vergoren werden.
  • Die Weine dürfen höchstens einen Winter in den Fässern und Tanks bleiben.
  • Bis zur Abfüllung müssen die Weine auf der Hefe liegen.
  • Die Weine dürfen auch keinen Fall vor März gefüllt werden.
  • Der früheste Verkaufstermin ist der dritte Donnerstag im März.

Pouilly-Fumé

Am oberen Lauf der Loire unweit von Orleans ist die Appellation Pouilly-Fumé im französischen Weinbaugebiet Loire gelegen. Die Appellation umfasst 7 Weinbaugemeinden und hat eine Größe von 1.000 Hektar. Der Geschmack der Weine wird verraten durch Ihren Namen Fumé. Fumé bedeutet Rauch und deutet auf den Boden und seine Trauben hin, die während des Reifeprozesses mit einer grauen, rauchfarbenen Schicht überzogen sind.

Pouilly-Fumé wird gerne namentlich mit der Region Pouilly-Fuissé aus dem Burgunder verwechselt. Öfter wird der Pouilly-Fumé aber auch verwechselt mit seinem kleinen Bruder dem Pouilly sur Loire, dies ist ein Weißwein, der aus der Rebsorte Gutedel ebenfalls an der Loire gekeltert wird.

Das besondere an einem Pouilly-Fumé ist, dass die besondere Qualität durch die Rebsorte Sauvignon Blanc erreicht wird. Aus dieser Rebsorte wird ein reinsortiger Pouilly-Fumé erzeugt, der gerne auch zum Teil in barrique ausgebaut wird. Deswegen schadet es nicht, wenn der Wein erst nach 4-6 Jahren getrunken wird, da er dann erst seinen Höhepunkt erreicht. Ein Pouilly-Fumé ist in der Regel trocken und fruchtig, dabei überzeugt er jeden Kenner mit seinem vielfältigen Bouquet mit Noten von Stachelbeeren und Feuerstein.

Sancerre

Die Rebflächen aus der Appellation Sancerre liegen ca. 200 – 400 Metr über dem Meeresspiegel. Sancerre befindet sich direkt gegenüberliegend von Pouilly-Fumé, die für Ihre Weißweine auch extrem bekannt sind.

In Sancerre wird überwiegend nur Weißwein angebaut, was einen total Brake zur früheren Zeit bedeutet. Im Mittelalter wurde dort schon Wein angebaut, allerdings fast nur Rotwein. Heute ist eine Verteilung von ca. 80% Weißwein und 20% Rotweine und Roséweine.

Die Weißweine werden sortenrein aus der Rebsorte Sauvignon Blanc gekeltert. Dieser wird zu 99,9% trocken ausgebaut und nur im Edelstahltank ausgebaut, damit der Weine seine frische und fruchtigkeit nicht verliert. Den einen oder anderen Wein findet man im Sancerre, der im Holzfass ausgebaut wird und dadurch ziemlich wuchtig ist und deshalb sich auch lange lagern lässt.

Für die Roweine und Roséweine wird auch hier ausschließlich die Rebsorte Pinot Noir verwendet. Wenn es mal einen Jahrhundert Jahrgang gibt, erhalten Sie wesentlich mehr Aufmerksamkeit als sonst.

Boden

Die Reben wachsen und gedeihen aus Kalkstein, der aus einer Schicht aus Ton, Kiesel und Feuerstein – je nach Lage bedeckt ist. Daher sind die Weißweine in dieser Region auch so würzig und mineralisch. Aber je nach Boden können Sie die Weine ziemlich gut unterscheiden. Ein Sancerre bietet demjenigen der ihn im Glas hat frische Noten von Zitrusfrüchten, oder je nach Lage zeigt er einen deutlichen floralen Charakter.

Grundsätzlich sind diese Weine ein perfekter Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten.

Saumur

Saumur
Schloß in Saumur

Benannt ist die Appellation Saumur im Weinbaugebiet Loire nach der gleichnamigen Stadt. Gelegen ist der Weinbaubereich Saumur zwischen den beiden Appellationen Anjou und Touraine. Es werden sowohl Weißweine als auch Rotweine und Roséweine erzeugt. Die Rebfläche erstreckt sich über knapp 3.000 Hektar an den Ufern der Loire und des Flüsschens Thouet.
Wichtig für dieses Weinbaugebiet ist auch die Schaumweinerzeugung, dementsprechend befinden sich in Saumur auch viele Sektkellereien.

Die Rotweine und Weißweine aus Saumur dürfen auch unter der Appellation Anjou vermarktet werden. Die Roséweine aus Saumur müssen die Bezeichnung AC Anjou Rose verwenden, sind sie aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon gekeltert, dann fallen sie unter die AC Cabernet de Saumur. Für Rotwein gibt es außerdem die AC Saumur-Champigny, benannt, nach dem gleichnamigen Ort. Die Weine aus dieser AC werden überwiegend aus Cabernet Franc gewonnen und sind auch unter der Bezeichnung „Beaujolais der Loire“ bekannt.

Die Weißweine aus Saumur werden in erster Linie aus Chenin Blanc gekeltert und mit geringen Anteilen von Chardonnay und Sauvignon Blanc verschnitten.

Für den Rotwein aus Saumur sind die Rebsorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Pineau d’Aunis zugelassen.

Saumur ist außerdem berühmt für seine Schaumweine. Nach der Champagne ist dieser Bereich an der Loire der zweitgrößte Schaumweinproduzent in Frankreich. Die weißen Schaumweine aus Saumur werden in erster Linie aus Chenin Blanc gekeltert. Der roséfarbene Tropfen wird aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon gewonnen. Allerdings hat die Menge des Saumur Mousseux in den letzten Jahren abgenommen, da viele Grundweine nicht länger für diesen Schaumwein verwendet wurden, sondern für die Erzeugung des Crémant de Loire, der sich deutlich besser vermarkten lässt, auch über die Grenzen Frankreichs hinaus.

Touraine

Touraine, benannt nach der Stadt Tours, ist das größte Weinbaugebiet an der Loire. Frankreich zeigt hier, und nicht nur in den berühmten Schlössern, seine Geschichte. Die Reben wachsen an den Hängen beiderseits der Loire, auf denen sich sowohl Weißwein- als auch Rotweinreben gleichermaßen wohlfühlen. Für die Kombination der Reben in den zahlreichen Cuvées gibt es hier keine allzu strengen Vorschriften, wenngleich man feststellen muss, dass die sortenrein ausgebauten Weine in der Regel qualitativ besser sind.

Die wichtigste Rebsorte für den Weißwein aus diesem Anbaubereich an der Loire ist Sauvignon Blanc. Häufig wird diese Sorte reinsortig ausgebaut, es gibt sie aber auch im Verschnitt mit Chenin Blanc, Chardonnay und Arbois. Für den Rotwein wird vor allem Gamay, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec verwendet, ähnlich verhält es sich beim Rosé. Die Rebsorte Cabernet Franc heißt in dieser Region übrigens „Breton“, was manchmal beim Weinkauf zu Verwirrung führt.

Neben der Haupt-Appellation Touraine, gibt es drei Gemeinde-Appellationen, in denen deutlich strengere Anbauvorschriften gelten.
Touraine-Amboise – Die Weinbaugemeinde Amboise und sieben weitere Orte zählen zu diesem Anbaubereich mit insgesamt 160 Hektar Rebfläche. Hier werden sowohl Weiß- , Rot- und Roséweine gekeltert.

Touraine-Azay-le-Rideau – Diese AC gilt für Weißwein und Rosé. Die Weinberge erstrecken sich auf etwa 150 Hektar an beiden Ufern des Indre, einem Nebenfluss der Loire.

Touraine-Mesland – Die Weinbaugemeinde Mesland gibt diesem Bereich den Namen, zusammen mit fünf weiteren Orten kommt sie auf eine Rebfläche von 200 Hektar. Hier werden Weißweine, Rotweine und Rosés erzeugt.

Vouvray

Die Appellation Vouvray im großen französischen Weinbaugebiet Loire liegt in Mitten der Appellation Touraine, gewissermaßen als eine Art Insel oder Enklave.

Bereits im Jahr 1936 wurde die rund 2000 Hektar Rebfläche als AC klassifiziert. Neben Weißweinen, die es in den Stufen süß bis trocken gibt werden auch Schaumweine und Perlweine erzeugt. Die Süßweine aus Vouvray sind sehr lange lagerfähig, zum Teil bis zu 50 Jahre.

Die Reben, wichtigste Sorte ist hier Chenin Blanc, stehen auf Ton- und Kiesböden am nördlichen Ufer der Loire. Chenin Blanc, die hier zum Teil auch als Pineu de Loire bezeichnet wird, gilt vielen Weinexperten der Riesling-Rebe als ebenbürtig. Neben dieser Sorte wird auch in geringem Umfang Arbois kultiviert, die daraus gekelterten Weine dürfen allerdings nicht unter der Appellation Vouvray vermarktet werden, sondern kommen als Touraine auf den Markt.

Das Besondere am Wein aus dieser Region ist der Einfluss des Terroirs, jedes kleine Tal weist abweichende mikroklimatische Bedingungen auf.